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Der brandneue Pertamina Mandalika International Street Circuit ist Schauplatz der letzten Runde der MOTUL FIM Superbike World Championship-Saison 2021, und wohin man auch blickt, im Fahrerlager werden sich emotionale Szenen abspielen. Für einige Fahrer wird dieses Wochenende die letzte Runde mit ihren aktuellen Teams sein, bevor sie 2022 ein neues Abenteuer beginnen, während es auch einen Abschied von einem WorldSBK-Urgestein aus dem Fahrerlager geben wird.

Das Rennen in Indonesien wird der letzte Auftritt von Chaz Davies (Team GoEleven) in der WorldSBK sein. Der Waliser hatte im September angekündigt, dass er sich am Ende der Saison aus der WorldSBK zurückziehen wird. Davies, der während seines Jahrzehnts in der WorldSBK stets an der Spitze des Feldes zu finden war, will sich in Indonesien mit einem großen Erfolg verabschieden.

Der 34-Jährige wurde dreimal Vizeweltmeister in der WorldSBK (2015, 2017 und 2018) und holte im Laufe seiner 266 Rennen 32 Siege sowie 99 Podiumsplätze und erreichte damit fast alles, was in der WorldSBK möglich ist, ohne den begehrten Superbike-WM-Titel zu gewinnen. Er wird jedoch immer ein Weltmeister sein: In seiner dritten Saison in der WorldSSP gewann Davies sechs von zwölf Rennen und trug sich mit dem Titelgewinn 2011 in die Geschichtsbücher ein. In Indonesien steht Davies ein letzter Meilenstein bevor: Ein Podiumsplatz wäre sein 100. in der WorldSBK und würde ihn zum erst sechsten Fahrer in der Geschichte machen, der ein hundertfaches Podium erreicht.

Wie Davies hat auch Tom Sykes (BMW Motorrad WorldSBK Team) eine Reihe von Rennen verpasst, nachdem er sich bei einem Sturz beim Catalunya-Rennen im September verletzt hatte, kehrt aber zurück, um das letzte Kapitel seiner WorldSBK-Karriere abzuschließen. Seine Zukunft ist im Moment noch unklar, aber es ist bekannt, dass er 2022 nicht mehr für sein aktuelles Team fahren wird, nachdem es sich entschieden hat, Scott Redding an die Seite von Michael van der Mark zu stellen.

Der 36-Jährige fuhr in seiner WorldSBK-Karriere für vier Hersteller: Suzuki, Yamaha, Kawasaki und BMW. 2013 holte er den WorldSBK-Titel für Kawasaki. Neben seinem Titelgewinn wurde Sykes als "Mr. Superpole" bekannt, weil er in der Tissot Superpole eine Rekordzahl an Pole-Positions einfuhr: 51 in seiner Karriere und mindestens eine in jeder Saison seit 2010. Mit 18 Pole-Positions auf verschiedenen Rennstrecken könnte er mit Troy Corser gleichziehen, wenn er in Indonesien die Pole-Position holt, und auch ein 90. Start aus der ersten Reihe ist möglich. Sykes hat in seiner 2008 begonnenen WorldSBK-Karriere 34 Siege und 114 Podestplätze errungen.

Vor der Indonesien-Runde wurde Sykes über seine Zukunft befragt und sagte: "Was kommt als Nächstes auf mich zu? Ich hatte gehofft, Sie könnten mir das sagen! Ich befinde mich in einer sehr schwierigen Situation. Leider habe ich die Nachricht sehr spät erhalten und wurde sozusagen vom Markt genommen. Ehrlich gesagt, bin ich zum ersten Mal in meiner Karriere in eine schwierige Situation geraten, in der ich keine Optionen habe. Was kann ich über das nächste Jahr sagen? Wer weiß! Ich hatte großes Interesse aus verschiedenen Bereichen, wofür ich sehr dankbar bin. Ich bin jetzt hier, komme von einer Verletzung zurück und kann hoffentlich eine gute Show für mich, BMW und die Fans abliefern. Ich genieße den Rennsport, ich liebe den Rennsport, er ist meine Leidenschaft. Ich glaube nicht, dass Geschwindigkeit wirklich eine große Frage ist. Beim letzten Mal in Catalunya gab es einen Streckenrekord, die Pole Position für mich und BMW und fast drei Zehntel Vorsprung auf Toprak und eine halbe Sekunde auf Jonathan. Ich habe nicht das Gefühl, dass Geschwindigkeit ein Problem ist. Ich habe den Speed, ich habe die Leidenschaft, denn ich liebe es, Motorradrennen zu fahren, ich muss nur versuchen, die Gelegenheit zu schaffen, das alles noch einmal zu tun."

Ein weiterer Fahrer, dessen Zukunft ungewiss ist, der aber in der nächsten Saison nicht mehr in seinem aktuellen Team fahren wird, ist Leon Haslam, da das Team HRC für 2022 ein komplett neues Team aufstellt. Seit seinem WorldSBK-Debüt im Jahr 2003 hat Haslam zwei Jahre lang bei der Entwicklung der CBR1000RR-R mitgeholfen, stand aber bisher noch nicht für das Team HRC auf dem Podium. Seine WorldSBK-Karriere begann 2003 und er ist für sechs Hersteller gefahren: Honda, Kawasaki, Aprilia, BMW, Suzuki und Ducati, wobei er 2010 für Suzuki den zweiten Platz in der Meisterschaft belegte.

Im Vorfeld der Indonesien-Runde äußerte sich Haslam zu seiner Zukunft: "Natürlich weiß ich noch nicht zu 100 Prozent, was ich nächstes Jahr machen werde. Ich werde definitiv Rennen fahren. Ich habe große Ambitionen, vielleicht Langstreckenrennen zu fahren, vielleicht zurück in die BSB. Ich bin immer noch offen für viele Dinge. Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich konkurrenzfähig genug bin. Ich habe in Portugal um das Podium gekämpft, das hat mir den Kampfgeist zurückgegeben. Es war schwierig mit den Ergebnissen, die wir in letzter Zeit hatten, aber wir werden abwarten und sehen. Wir müssen abwarten, aber wir haben hier bei der letzten Runde in Indonesien noch eine Aufgabe zu erledigen."

Haslams Teamkollege, Alvaro Bautista, fährt nach zwei Jahren seine letzte Runde mit Honda, bevor der Spanier zu Ducati zurückkehrt. Bautista erzielte in seiner zweijährigen Zeit für Honda drei Podiumsplätze, zwei davon in seiner letzten Saison mit der CBR1000RR-R. Bautistas nächste Herausforderung ist die Rückkehr zu Ducati, dem Team, bei dem er 2019 sein WorldSBK-Debüt gab, um wieder regelmäßig auf die oberste Stufe des Podiums zu fahren.

Bautista kehrt nach dem Weggang von Scott Redding zu Ducati zurück, da der Brite im BMW Motorrad WorldSBK Team an der Seite von van der Mark ein neues Abenteuer beginnt. 12 Siege und 35 Podiumsplätze hat Redding in seinen beiden Kampagnen bei Ducati errungen, aber es gibt noch eine Aufgabe für Redding zu erledigen: Ducati hat immer noch die Chance, sich die Hersteller-Meisterschaft 2021 zu sichern und Redding hofft, dass er dem Hersteller aus Bologna helfen kann, Yamaha zu überholen.

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